Was ich von allen gehört habe, die in Japan ein Working Holiday gemacht haben, was ich selbst gemacht habe und was ich dir ebenfalls nur wärmstens empfehlen kann:
Zu Beginn deines Working Holiday Aufenthalts solltest du eine Sprachschule besuchen. Du solltest dich wegen den Bewerbungsfristen der Sprachschulen einige Monate vor deinem Visumsantrag und deiner geplanten Abreise darum kümmern.
Diesen Schritt solltest du eigentlich nur überspringen, wenn dein Sprachniveau schon bei mindestens N3, oder besser N2/N1 liegt.
Ohne japanische Sprachkenntnisse wird dein Working Holiday Aufenthalt sehr schwierig. Zwar verbessern sich die Englisch-Kenntnisse und Fähigkeiten der Japaner nach meinem Eindruck immer mehr. Aber nur mit Englisch wirst du nicht weit kommen, wenn du in Japan leben möchtest. Als Tourist hat das vielleicht noch funktioniert. Aber Japanisch ist unerlässlich, um im Alltag zurechtzukommen und (überhaupt) einen Job zu finden. Es ist in Tokyo nicht unmöglich nur mit Englisch einen Job zu finden, aber insgesamt unheimlich schwierig.
Es ergibt daher sehr viel Sinn, am Anfang deines Aufenthalts eine Sprachschule zu besuchen und dir japanisch anzueignen oder wenn du schon japanisch sprichst, es vor Ort zu verbessern. Der Vorteil besteht klar darin, dass du in der Regel jeden Tag vor Ort Unterricht hast. So einen intensiven Unterricht, gibt es in Deutschland normalerweise nicht. Das heißt, dass du schnell größere Fortschritte als in deiner Heimat machen wirst.
Ich würde dir aber dringend empfehlen, die Sprachschule nicht gleich an deinen ersten oder zweiten Tag zu legen. Lass dir ruhig eine oder zwei Wochen Zeit, bis dein Jetlag auskurriert ist, du dich um deinen Gang ins Rathaus gekümmert hast und dich sonst etwas zurecht gefunden hast.
Es bieten viele Sprachschulen Unterkünfte für die Schüler an oder helfen dir bei der Vermittlung einer Wohnung. Gerade am Anfang, insbesondere wenn man noch nicht in Japan ist, kann ein solcher Service sehr hilfreich sein. Im Idealfall hast du deine Wohnung schon vermittelt bekommen, noch bevor du in Japan bist. Das nimmt dir viel Stress, wenn du bei deiner Ankunft direkt in die Wohnung für die nächste Zeit einchecken kannst.
Ein weiterer Vorteil einer Sprachschule am Anfang deines Aufenthalts ist, dass du auf viele Ausländer treffen wirst, die genauso wie du neu im Land sind. Normalerweise suchen alle neuen Ausländer Anschluss in einem fremden Land, es wird dir also eher leicht fallen neue Freunde zu finden. Keine Angst, japanische Freunde kommen hinzu, wenn es mit der Sprache besser funktioniert.
Der größte Nachteil an einer Sprachschule ist der Preis. Die Sprachschulen sind relativ teuer. Allerdings ist die Kostenspanne groß. Die Kosten für Sprachschulen in Japan variieren je nach Kursdauer, Intensität, Standort und zusätzlichen Leistungen.
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Jetzt. Okay, ganz so eilig ist es nicht, aber es gibt nur ein begrenztes Angebot an Sprachschulen, es gibt eine Vorlaufzeit für Bewerbungen (bis zu 6 Monate!) und viel wichtiger, was du mit Blick auf den Beginn deines Visums beachten solltest: Sprachschulen bieten in der Regel nicht jeden Monat Kurse an, dass ist eher die Ausnahme. Sprachschulen bieten Kurse entweder,
- zum Beginn des Jahres und zu Mitte des Jahres,
- zum 01. April, da dies der Beginn des japanischen Schuljahres ist,
- quartalsweise, also zum 01.01., 01.04., 01.07, und 01.10.,
- selten auch monatlich,
an.
Außerdem solltest du beachten, dass die japanischen Sprachschulen eine erhebliche Bewerbungsvorlaufzeit haben. Teilweise musst du dich schon 6 Monate vorher bei der Sprachschule bewerben. Ich würde dir außerdem dringend empfehlen, die Sprachschule nicht gleich an deinen ersten oder zweiten Tag zu legen. Lass dir ruhig eine oder zwei Wochen Zeit, bis dein Jetlag auskurriert ist, du dich um deinen Gang ins Rathaus gekümmert hast und dich sonst etwas zurecht gefunden hast.
Die Kosten für Sprachschulen in Japan variieren je nach Kursdauer, Intensität, Standort und zusätzlichen Leistungen.
Für einen dreimonatigen Vollzeitkurs solltest du mit einmaligen Studiengebühren zwischen 150.000 und 400.000 Yen (937€- 2.500€) rechnen.
Ein sechsmonatiger Kurs kann einmalig zwischen 400.000 und 700.000 Yen (2.500€ - 4.375€) kosten. Je länger du Kurse buchen kannst, desto billiger wird der Preis pro Woche oder es gibt Rabatte.
Es ist wichtig, neben den Studiengebühren auch die Lebenshaltungskosten und eventuelle zusätzliche Gebühren zu berücksichtigen, um ein realistisches Budget für deinen Aufenthalt in Japan zu erstellen.
Zusätzlich zu den Studiengebühren fallen oft Anmeldegebühren, Materialgebühren und ähnliches von etwa 5.000 bis 50.000 Yen (31,25€ - 312,5€) an.
Wenn du die Unterkunft über die Sprachschule buchst, kommen nochmal Kosten dazu. Diese variieren ebenfalls sehr stark, je nachdem, was für Unterkünfte angeboten werden und ob du in einer Gastfamilie, einem Sharehouse oder einem privaten Apartment wohnst. Hier eine seriöse Preisspanne anzugeben ist schwierig und reicht wahrscheinlich von 300-1.200€.
Was bei der Sprachschule, aber auch sonst während deinem Aufenthalt, dazu kommt und wofür du Geld zurücklegen solltest, sind die Lebenshaltungskosten. Die Lebenshaltungskosten variieren je nach Stadt und enthalten Mietnebenkosten, Handyrechnung, Lebensmittel und Transport.
Ja! Normalerweise ist das kein Problem. Deine Kurse werden zwar täglich sein, aber in der Regel entweder vormittags oder nachmittags. Es besteht damit die Möglichkeit vor oder nach dem Kurs noch einen Part-Time Job auszuüben. Aber beachte: Wenn du während deines Sprachkurses arbeitest, fehlt dir natürlich die Zeit für die Vor- und Nachbearbeitung des Kurses. Unter Umständen bekommst du Hausaufgaben. Das musst du alles unter einen Hut bringen. Du kannst jedoch erstmal schauen, wie gut du mit dem Niveau deines Sprachkurses und dem Lernen zurechtkommst. Wenn das alles läuft, kannst du dich immer noch um einen Job bemühen.
Je nachdem wie gut dein Sprachniveau ist, solltest du 1-3 Monate in einer Sprachschule verbringen. Ggf. auch länger, aber keinesfalls länger als 6 Monate, da das Working Holiday Visum dafür nicht gedacht ist. In diesem Fall empfehle ich dir, direkt ein Studentenvisum zu beantragen. Die Sprachschule kann dir dann ein Certificate of Eligibility ausstellen. Mit diesem Studentenvisum kannst du ebenfalls in Japan arbeiten, allerdings ist, anders als beim Working Holiday Visum, die Stundenzahl begrenzt. Denn du bist mit dem Studentenvisum zum Studieren der Sprache in Japan und nicht zum Arbeiten. Falls du nicht nahe an der Altersgrenze des Working Holiday Visums bist, kann es durchaus sinnvoll sein erst mit einem Studentenvisum nach Japan zu gehen und Japanisch zu lernen. Anschließend, wenn du dann schon ganz gut Japanisch kannst, kannst du immer noch das Working Holiday Visum machen und hast unter Umständen sogar mehr Möglichkeiten.
Hier gibt es verschiedene Seiten im Internet zum Finden einer Sprachschule, auf die ich gerne untenstehend verweisen möchte. Schau dir vor einer Buchung unbedingt unabhängige Bewertungen im Internet oder bei Google Maps an und vergleiche die Preise der Anbieter! Manchmal ist der Sprachkurs super, aber die Unterkünfte super und umgekehrt. Ich kann dir hier keine klare Empfehlung für einen Sprachkursanbieter geben, der besonders gut ist. Mir fehlt hier der Vergleich. Daher werde ich keinen speziellen Anbieter nennen.
Was ich dir aber empfehlen möchte: Geh nicht nach Tokyo.
Jetzt wirst du dir denken, aber warum denn nicht? Ich will unbedingt Akihabara sehen und auf den Tokyo Tower! Um es kurz zu machen: Du wirst während deinem Working Holiday ziemlich sicher noch nach Tokyo kommen. Es gibt ein Sprichwort unter Ausländern in Japan: "Früher oder später landen sie alle in Tokyo". Und da ist was wahres dran, denn in Tokyo gibt es aufgrund der Größe dieser Metropole einfach die meisten Jobs und das gilt insbesondere für Ausländer. Wenn du nicht direkt aufs Geldverdienen angewiesen bist, weil du Rücklagen hast, würde ich dir empfehlen, die Sprachschule irgendwo anders zu absolvieren.
Es ist in der Regel überall günstiger als in Tokyo und du kommst so vielleicht an einen Ort, an den du nie wieder die Chance haben wirst zu leben, selbst wenn es dich später mal beruflich oder für das Studium nach Japan verschlagen sollte. Einfach weil die Wahrscheinlichkeit so gering ist, dass es dort einen Beruf oder einen Studienplatz für dich geben wird. Es gibt Sprachschulen in Sapporo, Fukuoka, Nagoya, Okayama, Yamanashi, Kobe, Okinawa und wahrscheinlich viele mehr. 3 Monate Sprachschule in Okinawa am Meer mit wunderschönen Stränden? Sprachschule im tiefsten Winterwunderland in Sapporo? Das alles ist möglich und so viel ungewöhnlicher als Tokyo, wo du früher oder später sowieso landen wirst. Wenn du nicht auf eine Multimilionenmetropole verzichten kannst, dann lege ich dir zumindest Osaka und Kyoto ans Herz, als interessantere Alternative zu Tokyo. Dort gibt es auch ein größeres Jobangebot für Ausländer.
Jetzt aber zur Ausgangsfrage, was sind gute Anlaufstellen im Internet zum Finden einer Sprachschule:
Go Go Nihon: https://gogonihon.com/de/schulen/sprachschulen/
LanguageCourse.net: https://www.languagecourse.net/sprachschulen--japan.php3
Japan Study Abroad Network: https://jpn-study.com/de/categories_school/sprachschulen/
Nipponcademy: https://www.nipponcademy.de/in-japan-japanisch-lernen/
Ich würde dir aber raten, einen Sprachkurs dann direkt über die Website der Sprachschule anzufragen und zu buchen. Meiner Erfahrung nach, wirst du sowieso mit der Sprachschule in Kontakt treten müssen um herauszufinden, ob es für dein Sprachniveau einen Kurs zu deinem Wunschtermin gibt. Ließ dir die Infos auf der Website der Sprachschulen durch und lass dich nicht von uralt wirkenden Websites abschrecken. Das ist in Japan mehr oder weniger normal.
Normalerweise wird die Sprachschule einen Einstufungstest mit dir durchführen. Das kann ein Online-Test sein und/oder auch ein persönliches Gespräch. So stellt die Sprachschule sicher, dass in einem Kurs Schüler mit einem ähnlichen Niveau sitzen.
Soweit mir bekannt, ist die Unterrichtssprache in fast allen Sprachschulen grundsätzlich Japanisch. Nur ab und an wird auf English ausgeholfen, wenn jemand wirklich nichts versteht oder bei Grammatikerklärungen.