Bevor du an das Visumsverfahren denkst, solltest du dir die Frage stellen:
Was wird mich das Working Holiday in Japan kosten und wie viel Geld habe ich zur Verfügung?
Ich habe es im Vorwort schon angesprochen, aber da es wirklich wichtig ist, möchte ich die Kosten hier nochmal in einem eigenen Punkt im Guide behandeln. Du solltest dir über die Kosten im Klaren sein, bevor du dein Visum beantragst. Wenn du nicht genügend Geld hast, wird das Working Holiday in Japan erstmal nicht möglich sein. Unabhängig davon, ob du akutell Geld hast oder nicht, es lohnt sich trotzdem dir vorher Gedanken zu den Kosten zu machen. So kannst du zielgerichtet auf dein Working Holiday hin sparen. Ich sage es dir gleich vorweg: eine konkrete allgemein gültige Summe werde ich dir nicht nennen können, das wäre unseriös. Aber ich möchte dir Preisspannen angeben und sagen, was ich gezahlt habe. Daran kannst du dich orientieren. Im Verlauf des Guides gebe ich dir einige Tipps an die Hand, mit denen du Kosten sparen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Vorweg: Das Visumsverfahren selbst ist kostenlos. Du benötigst aber in der Regel ein Flugticket und einen Nachweis von mindestens 3.000,- Euro (varriiert je nach Auslandsvertretung) auf deinem Bankkonto. 3.000,- Euro sind ein guter Richtwert für den Anfang, allerdings knapp bemessen und reichen unter Umständen kaum für die ersten 3 Monate.
Eine seriöse Antwort ist bezüglich der Aufenthaltskosten, wie gesagt, schwierig und ich kann keine allgemeingültige Antwort geben, da die Kosten wirklich sehr stark variieren, aber ich versuche Kostenpunkte zu nennen und (sehr) grobe Preisspannen anzugeben.
Flug nach Japan (variiert je nachdem ob Hin- und Rückflug gebucht wird, Direktflug oder mit Zwischenstopp, Hauptreisezeit nach Japan (Frühling und Herbst)): einmalig 600-1.500 Euro
Auslandskrankenversicherung (variiert je nach Leistungsumfang): 35-100 € monatlich
Mietkosten für Unterkunft (variiert je nach Stadt und Unterkunftsart: Sharehouse, Gastfamilie, privates Apartment): 250-1.200 €
Lebenshaltungskosten, wie Essen, Trinken, Transport, Handyvertrag usw.: 300-600 €
Monatliche Kosten für eine Sprachschule (bei einem 3 monatigen Kurs): 313-833€
Japanische Krankenversicherung: 13-120€ (Befreiung unter Umständen möglich)
Japanische Rentenversicherung: 80-120€ (Befreiung möglich)
Wie man sich von der Krankenversicherung und Rentenversicherung befreien lassen kann und ob das sinnvoll ist, erfährst du in den jeweiligen Unterpunkten. Freizeitausgaben, insbesondere Kosten für Reisen, Hotels, Ausflugtickets und ähnliches sind oben noch nicht einberechnet. Das ist wieder super individuell und hängt davon ab wie und wohin du reisen möchtest. Bevor du nach Japan gehst such unbedingt selbst raus, wo dein Startpunkt in Japan sein soll. Schau wie hoch dort Mietkosten sind, wie viel eine Sprachschule vor Ort kostet und ob es Jobs gibt, die deinen Qualifikationen entsprechen.
Hier ein Beispiel für einen eher kostengünstigen Aufenthalt in Tokyo, für das ich aktuelle Kosten (März 2025) recherchiert habe. Die Sprachschule habe ich hier mal extra aufgeführt und nicht in die monatlichen Kosten einbezogen. Je nachdem, ob du eine besuchen möchtest oder nicht, solltest du das aber einplanen. Die Flugkosten für Hin- und Rückflug mit FinAir und JAL von Frankfurt nach Japan mit Zwischenstopp in Helsinki (ca. 20 Stunden Reisezeit) in Höhe von 734 € hast du schon bezahlt und 3.000€ befinden sich schon auf deinem Bankkonto als Finanzierungsnachweis für das Visum:
Sprachschule in Tokyo für 10 Wochen: einmalig ca. 1.487 €
Bleiben noch ca. 1.500 Euro von deinem Ersparten übrig. Die restlichen monatlichen Kosten können ungefähr so aussehen:
Auslandskrankenversicherung (HanseMerkur im Basic-Tarif für ein Jahr 419,7 €); Monatlich: 34,99 €
Mietkosten für ein Share House in Tokyo in einer Lage etwas außerhalb; Monatlich: 50.000 Yen / ca. 312,50 €
Handyvertrag mit 5 GB Daten und jap. Telefonnummer; Monatlich: 3,278 Yen / 20,48 €
Transport vom Guest House zur Arbeit/Sprachschule 500 Yen für hin und zurück: 3,13 € täglich, 93,9 € monatlich
Essen und Trinken; jeden zweiten Tag Bento Mittags (ca. 500 Yen) und Abends (ca. 500 Yen) = 15.000 Yen (15 x im Monat) + jeden zweiten Tag Lunch bei Mittagsangeboten für 1.200 Yen (15x 1.200 Yen = 18.000 Yen im Monat) sowie ca. 500 Yen Bento zum Abendessen (1x 500 Yen = 7.500 Yen) = 25.500 Yen. Insgesamt (15.000 Yen + 18.000 Yen + 7.500 Yen = 40.500 Yen umgerechnet: 253,12 € im Monat
Japanische Krankenversicherung: Befreit, da Auslandskrankenversicherung und Sprachschule
Japanische Rentenversicherung: Befreit
Monatliche Kosten: 714,99 €
Das heißt, dass das Ersparte für das nötigste (Unterkunft, Versicherung, Essen, Transport) nur ungefähr 2 Monate reichen wird. Freizeit, Vergünugen und Reisen sind hier noch nicht eingerechnet. Sei dir dessen bewusst. Aber natürlich kann man noch weiter sparen. Einen Flug mit Air China mit 40 Stunden Reisezeit oder man geht gar nicht essen, kocht nur Reis und Gemüse, fährt Fahrrad statt Bahn usw. Aber das musst du selbst entscheiden, wo du Einschnitte machen möchtest und wo nicht.
Wie versprochen hier die (monatlichen) Kosten, die ich während meinem Aufenhalt gezahlt habe.
Für die Flugkosten für Hin- und Rückflug mit JAL von Frankfurt nach Japan (Flexticket, Direktflug) habe ich 1.108,99 € bezahlt.
Sprachschule in Fukuoka für 3 Monate: einmalig 2.181,25 €
Die restlichen monatlichen Kosten in Japan sehen bei mir so aus:
Auslandskrankenversicherung (HanseMerkur im Profi-Tarif für ein Jahr); Monatlich: 58,76 €
Mietkosten für ein privates Apartment nahe Ohori Park (zentrale Lage); Monatlich: 727,50 € (inkl. aller Nebenkosten)
Handyvertrag mit 25 GB Daten und jap. Telefonnummer; Monatlich: 31,28 €
Transport vom privaten Apartment zur Sprachschule 420 Yen für hin und zurück: 2,65 € täglich, 78,75 € monatlich
Essen und Trinken: Wird noch ausgerechnet und ergänzt. (monatlich ca. 60.000 Yen / 375€)
Japanische Krankenversicherung: 2.200 Yen / 13,75 €
Japanische Rentenversicherung: 17.600 Yen / 110 €
Monatliche Kosten: 1.020,40 € (+ ca. 375€ / Wird noch ergänzt)
Vergnügen pro Monat: Wird noch ausgerechnet und ergänzt.
Jetzt wo du einen Überblick über die zu erwartenden Kosten hast und sicher bist, dass du genügend Rücklagen für den Anfang hast, kannst du dich mit dem Visumsverfahren beschäftigen.